Marktberichte

Marktbericht Mai 2022

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Fazit, Mandelöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Allgemein

Die Preise der meisten pflanzlichen Öle haben sich in den letzten Tagen verbilligt. Die Situation auf den Palmölmärkten hat sich nach dem Exportbann in Indonesien etwas beruhigt, da Länder wie Malaysia und Thailand größere Mengen exportieren. Die Marktteilnehmer gehen außerdem davon aus, dass dieser Exportstopp zeitlich begrenzt sein wird, da die Lagerkapazitäten in Indonesien demnächst gefüllt sein werden. Da auch die lokalen Verbraucherpreise sinken, hoffen die Exporteure, dass demnächst zumindest gewisse Mengen wieder das Land verlassen dürfen. Diese Marktbewegungen werden allerdings durch den weiter  schwächer werdenden Euro zum Teil wieder kompensiert.

Sojaöl

Auch hier sind die Notierungen etwas zurückgekommen, nachdem einige Fonds an der Börse in Chicago Long Positionen veräußert haben. Die Ernte in Argentinien schreitet recht gut voran und die Hektarerträge liegen leicht über dem Vorjahr. In der nächsten Zeit werden die in den USA  jeweils herrschenden Wetterbedingungen größeren Einfluss auf die Preise haben.

Rapsöl

Die Rapsölpreise haben nachgegeben. Dies ist zum Teil auf Äußerungen von Mitgliedern der Bundesregierung zurückzuführen, die den Einsatz von Pflanzenkraftstoffen als Beimischung zu Diesel und Benzin reduzieren wollen. Damit soll die knappe Versorgung mit Speiseöl verbessert und so auch die Preise gesenkt werden. Die zugehörigen Gesetzesvorlagen werden vorbereitet, allerdings ist noch ungewiss, wann diese in Kraft treten werden. Auch andere Länder in der EU haben ähnliche Kürzungen der Beimischungsmandate beschlossen. Aktuell werden weitere Rapsmengen aus Australien erwartet, die wenigstens teilweise die Ausfälle der Mengen aus der Ukraine kompensieren. Allerdings muss auch Kanada gewisse Mengen in Australien zukaufen, bis die eigene Ernte auf den Markt kommt.

Sonnenblumenöl

Der Markt ist hier sehr uneinheitlich. Es werden keine großen Mengen gehandelt, aber es gelangen immer wieder Partien  aus der Ukraine in die EU. Allerdings ist die Logistik erheblich schwieriger und kostspieliger, da man auf Tankzüge und Eisenbahntransporte ausweichen muss, nachdem die großen Schwarzmeerhäfen nicht mehr funktionsfähig sind. Es tummeln sich viele Anbieter auf dem Markt, die durch scheinbar gute Profitmöglichkeiten angelockt worden sind, aber Qualitäten und Lieferzuverlässigkeit sind eher in Zweifel zu ziehen. Gleichzeitig haben viele große Verbraucher v.a. in Deutschland in der Zwischenzeit auf Rapsöl umgestellt, was den Bedarf deutlich verringert hat. Die Aussaat in der Ukraine ist inzwischen weiter fortgeschritten, allerdings ist davon auszugehen, dass die bestellten Flächen bei weitem nicht an das Vorjahr heranreichen.

Fazit

In den wichtigen Anbaugebieten der USA, Oste- und Westeuropa aber auch in Südostasien werden günstige Wetterbedingungen benötigt, sodass die heranwachsenden Ernten sich gut entwickeln können. Nur so können die geringeren Mengen aus der Ukraine kompensiert werden. Das dann verbesserte Angebot wird sich preisdämpfend auswirken.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Die Verzögerungen bei der Verschiffung im Hafen von Oakland führen immer noch zu Verzögerungen, aber die Landwirte sind wieder optimistischer, da der Hafen von Oakland wieder einige Buchungen annimmt. Dies könnte den Export wieder ankurbeln, da die Nachfrage in Kanada, Europa, Indien und dem Nahen Osten weiterhin sehr stark ist. Insgesamt hat die Nachfrage nach Mandelöl zugenommen, da Verbraucher nach möglichen Alternativen zu Sonnenblumenöl mit höherem Ölsäuregehalt suchen. Exporte nach Europa werden teurer, da der Wert des Euro im letzten Monat noch weiter gesunken ist. Nach der soeben veröffentlichten subjektiven Schätzung des USDA wird die diesjährige Erntemenge voraussichtlich bei etwa 1,2 Mio. Tonnen liegen, was etwas weniger wäre als die letztjährige Ernte mit 1,3 Mio. Tonnen. Das bedeutet, dass die Frostschäden nicht so schlimm sind wie erwartet. Dennoch sind viele Flächen während der empfindlichen Blütezeit verloren gegangen.

Walnussöl

Die neue Walnussernte scheint sich gut zu entwickeln, und die Anbaufläche ist etwa so groß wie im letzten Jahr. Die steigenden Kosten für Düngemittel, Treibstoff und Transport könnten den Nusspreis weiter in die Höhe treiben. Exporte nach Europa werden teurer, da der Wert des Euro im letzten Monat noch weiter gesunken ist.

 

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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