Marktberichte

Marktbericht April 2021

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Mandelöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Sojaöl

Der letzte Pflanzreport der USA war für viele Marktteilnehmer eine Überraschung, denn die Schätzungen der Anbauflächen für Sojabohnen in den USA lagen deutlich unter den Erwartungen. Der Report löste wieder verstärkte Kaufaktivitäten verschiedener Fonds aus, was kurzfristig zu sogenannten „Limit-up“ Reaktionen der Preise für alt- und neuerntige Ware an der Börse in Chicago führte. Dennoch sind die Preise im Vergleich zu den Vorwochen etwas schwächer, denn das Angebot an Sojabohnen ist tatsächlich etwas größer als erwartet. Die letzte US-Ernte ist wahrscheinlich um ca. 1,5 Mio. Tonnen größer ausgefallen als ursprünglich angenommen. Auch die südamerikanische Ernte nimmt jetzt Fahrt auf und trägt so zu der leichten Entspannung bei. Nun rücken vor allem in den USA die Wetterbedingungen in den Vordergrund, die für das Heranwachsen der neuen US-Ernte von großer Bedeutung sind.

Sonnenblumenöl

In der Ukraine hat die Aussaat begonnen, wobei die Wetterverhältnisse sich als sehr günstig erwiesen. Insgesamt wird mit einer Rekordaussaat in Russland und der Ukraine gerechnet. Allerdings steht fest, dass die russische Regierung eine Exportsteuer auch auf Sonnenblumenöl verhängen wird, die spätestens bis zur neuen Ernte in Kraft tritt. Diese soll bei Preisen ab USD 1000/Tonne zur Anwendung kommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf die tatsächlichen Anbauaktivitäten auswirken wird. Die Preise für alterntige Ware für Lieferungen bis Oktober werden jedoch weiterhin recht stabil erwartet.

Rapsöl

Die Rapsölpreise blieben nahezu beständig von den Bewegungen auf den anderen Pflanzenölmärkten. Die fundamentalen Daten bleiben unverändert. Es wird eine unterdurchschnittliche Ernte erwartet, sodass von dieser nur wenig Druck auf neuerntige Mengen kommen wird.

Ausblick

Viele Experten gehen davon aus, dass die Pflanzenölpreise (v. a. für Sonnenblumenöl, Palmöl, Sojaöl) ihre Höchststände im letzten Quartal erreicht haben. Für die Monate April-Juni wird eine leichte Preisberuhigung eintreten, die sich im dritten Quartal weiter verstärkt. Dies wird auf die deutlich größere Palmölproduktion in Südostasien und die großen südamerikanischen Sojaölmengen zurückgeführt. Auch die Nordhalbkugel erwartet ein vergrößertes Angebot an Ölsaaten im dritten und vierten Quartal. Man rechnet mit einer deutlich größeren Sonnenblumenernte, aber auch einer guten Sojaernte in den USA. Wie stark die Preise letztendlich fallen werden, hängt natürlich sehr stark von den tatsächlichen Wetterbedingungen in den einzelnen Ernteregionen ab. Ein weiterer wichtiger Faktor werden die Beimischungsquoten für Biodiesel in vielen Ländern sein, die ein wichtiger Treiber der weltweiten Nachfrage sind. Schließlich wird auch die Erholung der einzelnen Volkswirtschaften nach Abklingen der Corona Pandemie Einfluss auf die Pflanzenölmärkte haben.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Nachdem die guten Ernteergebnisse von ca. 1,4 Mio. Tonnen bekannt wurden, gingen viele Verbraucher von einer großen Verfügbarkeit aus. Doch die Nachfrage nach Mandeln ist in der Vergangenheit deutlich gestiegen. Vor allem der Verbrauch zur Herstellung von Mandelbutter wird immer bedeutender. Als Folge ist die Verfügbarkeit von Mandeln gering und die Preise bleiben fest. Die Verschiffungen liegen weiterhin auf hohem Niveau und könnten für März sogar einen neuen Rekord aufzeigen. Die Wetterbedingungen für die kommende Ernte 20/21 waren für die Blüte fast ideal. Die günstigen Regenfälle führten dazu, dass sich die Blätter gut entwickeln konnten. Nächsten Monat werden uns die ersten Berichte über den Knospenansatz vorliegen, was uns den einen Ausblick auf die durchschnittliche Anzahl an Mandeln pro Baum geben wird. Dies gibt einen ersten Hinweis auf die Größe der Ernte 2021.

 

Walnussöl

Die Walnussbäume sind aktuell noch in der Ruhephase. Bei angenehmen Tagestemperaturen um die 21 Grad, werden diese in Kürze in die Blüte übergehen. Aktuell sind keine großen Preisschwankungen zu beobachten. Die Schälbetriebe setzen kontinuierlich Ware um.

 

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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