Marktberichte

Marktbericht Oktober 2020

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Mandelöl, Walnussöl und Pistazienkernöl

Pflanzliche Öle

Sojaöl

Die fundamentalen Marktdaten haben sich in der letzten Zeit eher in Richtung einer Preisbefestigung bewegt. Das Angebot an US Sojabohnen hat sich durch die stärker als erwartete Nachfrage aus Ländern wie Ägypten, Mexiko, Pakistan etc. spürbar verringert. Damit rücken nun die Wetterbedingungen in Südamerika mehr in den Fokus der Marktteilnehmer. In Brasilien sind die in dieser Zeit üblichen Regenfälle bisher eher unterdurchschnittlich ausgefallen. Allerdings verbleibt den Landwirten noch Zeit bis zur Aussaat und damit die Chance auf bessere Bedingungen. In Argentinien, das aktuell durch eine schwere Wirtschaftskrise geht, halten die Farmer die Sojabohnenbestände als „Absicherung“ gegen die grassierende Inflation und verkaufen nur die Mengen, die nötig sind, um die laufenden Kosten zu decken. Experten gehen von einer rückläufigen Nachfrage Chinas aus, nachdem das Land größere Mengen zur Verschiffung in 2021 in Brasilien gedeckt hat. Dies könnte die Preisentwicklungen mittelfristig etwas abmildern. Dennoch bleibt die Situation sehr volatil und es kann zu kurzfristigen Preissprüngen kommen. In Europa werden für vordere Termine (Q4) weiterhin nur geringe Spotmengen angeboten, die mit Prämien gehandelt werden.

Sonnenblumenöl

Die Ernten in Russland und der Ukraine sind in vollem Gang, was die Verarbeitung nun beschleunigen sollte. Die Hektarerträge sind weiterhin deutlich unter denen des letzten Jahres. Weitere Faktoren, die die Preise der kommenden Monate bestimmen werden, sind die nicht offiziell gemeldeten Anbauflächen und die wegen Wintereinbruch nicht erntbaren Mengen. Große lokale Saatexporteure halten im Moment größere Mengen zurück. In den letzten Tagen waren die Preise in Europa etwas zurückgekommen, allerdings folgen die Sonnenblumenölpreise den Entwicklungen von Soja-und Palmöl. Auch hier sind nur geringe Mengen für vordere Termine verfügbar. Die ölsäurereiche Qualität hat sich in den vergangenen Wochen ebenfalls verteuert, allerdings hat sich die Prämie auf die Standardqualität verringert.

Rapsöl

Nachdem die Preise kurzfristig etwas rückläufig waren, kam etwas mehr Nachfrage aus der Biodieselindustrie auf, was die Preisniveaus wieder stützte. Die kanadische Canola/Rapsernte bringt gute Qualitäten und die Hektarerträge sind akzeptabel. Insgesamt notiert Rapsöl weiterhin unverändert stabil.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

Mandelöl

Die Ernte ist mehr oder weniger abgeschlossen, nur einige späte Sorten warten noch darauf, zum Weiterverarbeiter gebracht zu werden. Die Qualität sieht gut aus, mit begrenzten Wurmschäden. Die geschätzte Menge 1,4 Mio. Tonnen dürfte mit der tatsächlichen Menge übereinstimmen. Das einzig negative ist die Größe der Sorte Nonpareil. Premium-Käufer bevorzugen den großen Kern dieser Sorte. Dieses Jahr müssen sie sich mit einer kleineren Kerngröße zufriedengeben oder bereit sein, die Prämie zu zahlen. Insgesamt hat sich die Preisgestaltung gefestigt.e Verschiffungen für alle Mandelarten haben zugenommen, außer nach China und Japan. Die Ernte beginnt jetzt im Kalifornischen South Valley und wird dann in etwa 2 Wochen im Central Valley in der Nähe unserer Produktion fortgesetzt. Die Mandelbäume sehen hervorragend aus, nur die Schalen der Bäume an den Rändern der Felder haben sich aufgrund der stärkeren Sonneneinstrahlung gespalten. Die derzeitigen Bedingungen sind perfekt für die Ernte, jeden Tag über 38°C, volle Sonne und keinen einzigen Tropfen Regen in der Vorhersage.

Walnussöl

Die heißen Temperaturen im Juli und August verbrannten viele Walnüsse der Sorte Tulare und verursachten starke Verbrennungen auf den Nüssen.  

Pistazienkernöl

Die aktuelle Prognose geht davon aus, dass die diesjährige Ernte ca. eine halbe Mio. Tonnen beträgt und die Preise stabil bleiben werden. Die Qualität der Ernte sowie die Kerngröße sind vielversprechend und der Anteil geschlossener Schalen ist relativ gering. Die amerikanische Pistazienindustrie berichtet, dass die Ernte im Iran verspätet ist und die Kerne nicht groß genug sind.

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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