Marktberichte

Marktbericht Mai 2023

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle und allgemeine Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Ausblick, Olivenöl, Mandelöl, Pistazienkernöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Sojaöl

Die brasilianische Rekordernte drückt verstärkt in den Markt, nachdem die Farmer nun begonnen haben, diese intensiv zu vermarkten. Damit sind die Preise in den letzten Tagen weiter unter Druck gekommen. Diese Entwicklung wird noch verstärkt durch die immer noch nicht ausreichenden Lagerkapazitäten in Brasilien, was viele Verkäufer dazu veranlasst, weitere Preiszugeständnisse für kurzfristige Abnahmen zu gewähren. Allerdings halten sich die großen Nachfrager weiterhin mit größeren Eindeckungen noch zurück.  Der Preisverfall wird etwas gebremst durch die schlechte Ernte in Argentinien und die geringen US Bestände. Viele Marktteilnehmer blicken jetzt schon auf die Soja-Aussaat in den USA, wobei zu diesem Zeitpunkt noch keine validen Aussagen über die kommende Ernte getroffen werden können.

Sonnenblumenöl

Das große Angebot und die ungewöhnlich hohen Bestände in der EU drücken weiter auf die Preise für die vorderen Termine. Auch die kommende Ernte im Herbst wird bisher als gut eingeschätzt, mit einem kleinen Fragezeichen für die ukrainische Schwarzmeerregion. Damit bleibt Sonnenblumenöl eine im Vergleich zu Palmöl preislich interessante Alternative.

Rapsöl

Die Preise für Rapsöl haben sich den letzten Tagen wieder etwas verteuert. Vor allem für die Nachfrager aus dem Energiebereich ist Rapsöl preislich wieder eine attraktive Alternative, was die Nachfrage verstärkt hat. Die großen Raffinationsbetriebe fahren vor der neuen Ernte die Produktion herunter, um die jährlichen Wartungsarbeiten im Juni durchzuführen. Damit ist in den Monaten Juni und Juli die Verfügbarkeit etwas eingeschränkt.

Ausblick

Nachdem die Preise für die wichtigsten Pflanzenöle sich deutlich verbilligt haben und große Bestände verfügbar sind, ist das Interesse vieler Verbraucher geweckt, um wieder Abdeckungen vorzunehmen. Dies gilt nicht nur für die Lebensmittelindustrie, sondern auch Biodieselhersteller zeigen sich wieder interessiert. Die Saatöle werden zunehmend eine attraktive Alternative zu Palmöl, zumal die Auswirkungen des diesjährigen El Nino auf die Palmplantagen noch nicht absehbar sind.

Olivenöl

Nachdem die Regenfälle in Andalusien weiter ausbleiben und in dieser Woche die Temperaturen fast 40°C erreichen werden, sind die Prognosen für die kommende spanische Olivenernte sehr düster. Auch in vielen Regionen Italien fehlt weiterhin Regen, so dass auch hier nicht mit einer deutlichen Verbesserung der Aussichten zu rechnen ist. Das bedeutet, dass die Preise weiter steigen. In Spanien sind größere Kontrakte, die nicht rechtzeitig von den Käufern abgenommen wurden, von einzelnen Kooperativen und Raffinerien gestrichen worden, was zu größerer Unruhe auf dem Markt geführt hat. Die Nachfrage der Endverbraucher nimmt vor allem in Europa deutlich ab. Einen deutlichen Hinweis werden die Exportzahlen für den Monat April geben, die Mitte Mai veröffentlicht werden. Die diesjährigen Qualitäten sind qualitativ nicht mit denen der letzten Saison vergleichbar. Vielen Ölen fehlt die Fruchtigkeit.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Das kalte und stürmische Wetter, das Kalifornien in den letzten Monaten heimgesucht hat, hat endlich ein Ende gefunden. Im Central Valley herrschen Temperaturen um die 32°C. Die Landwirte im gesamten Tal sind endlich auf ihren Mandelfeldern und können sich ein Bild von den Schäden und der Erntemenge machen. Im hohen Norden Kaliforniens sehen die Landwirte ähnliche Frostschäden wie im letzten Jahr und rechnen mit geringeren Erträgen. Im Central Valley gibt es weniger Nüsse an den Bäumen als im letzten Jahr. Aufgrund der zu erwartenden Wassermengen im gesamten Bundesstaat können die Erzeuger jedoch mit größeren Nüssen rechnen, die den Ertragsverlust ausgleichen dürften. Frühe Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Ernte 2023 auf etwa 2,66 Milliarden Pfund belaufen wird.

Pistazienkernöl

Die Blütezeit der Pistazien beginnt viel später als die der anderen in Kalifornien angebauten Nussbäume. Die Erzeuger können die Erntemenge für 2023 erst schätzen, wenn die Blüten verblüht sind und die Vegetationsperiode beginnt. In der gesamten Pistazienanbauregion gab es zahlreiche Berichte über Schäden an den Pistazienbäumen aufgrund von Regen und Frost. Die Pistazienernte 2022 wird auf 1,24 Milliarden Pfund geschätzt, das sind 14 % weniger als im Erntejahr 2021.

Walnussöl

Die Walnussernte 2022 in Kalifornien wird derzeit auf 1,5 Milliarden Pfund geschätzt. Viele Walnussbauern haben aufgrund des Wetters im März und April Schäden an ihren Walnussbäumen zu verzeichnen. Wir erwarten, dass die Ernte 2023 viel kleiner ausfallen wird.

 

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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