Marktberichte

Pflanzliche Öle

Sojaöl

Die argentinische Ernteerwartungen mussten aufgrund des ungewöhnlich kalten Wetters nochmals zurückgenommen werden. Die globale Produktion für die aktuelle Saison (Oktober 22/September 23) wird von Experten nun auf 60,4 Mio. Tonnen geschätzt und liegt damit nur unwesentlich höher als die der Vorperiode. Gleichzeitig wird von einem geringeren Bedarf der Biodieselindustrie ausgegangen, die v.a. in den USA auf günstigere „Feedstocks“ (z.B. Rapsöl) ausweicht. Viele Verbraucher aus der Lebensmittelindustrie haben ihren Bedarf aufgrund der aktuell günstigen Preise auf Sonnenblumenöl und Rapsöl umgestellt.

Sonnenblumenöl

Die Sonnenblumenölpreise haben in den letzten Wochen weiter nachgegeben. Das ist hauptsächlich auf die hohen Bestände an russischem Öl zurückzuführen. Außerdem versuchen ukrainische Exporteure seit einiger Zeit noch größtmögliche Mengen über das Schwarze Meer zu verschiffen, da die Zukunft des aktuellen Korridors ab Ende des Monats nicht gesichert ist. Und auch die kommende große argentinische Ernte drückt auf den Markt.

Rapsöl

Auch die Rapsölpreise sind unter Druck gekommen. Der Bedarf in Europa liegt unter den ursprünglichen Erwartungen, was zu höheren Beständen führt und wiederum auf die Preise drückt. Die günstigen Notierungen führen aber zu gesteigertem Interesse v.a. aus China, das im letzten Jahr fast gänzlich als Nachfrager ausfiel. Auch aus der Biodieselindustrie könnte wieder verstärkte Nachfrage kommen.

Fazit

Viele Verbraucher in der EU haben aufgrund der gesunkenen Nachfrage größere Rückstände bei den Abnahmen bereits abgeschlossener Kontrakte, was für zusätzliche Bestände bei den Ölmühlen sorgt und so auf die Preise für die vorderen Termine drückt. Allerdings bestehen weiterhin  Unsicherheiten darüber, ob und wie das zum Monatsende auslaufende Abkommen über den Exportkorridor über das Schwarze Meer verlängert wird, nachdem die russische Seite bereits angekündigt hat, einer Verlängerung nur zuzustimmen, wenn die Sanktionen auf den Export russischer Agrarprodukte aufgehoben werden. China wird nach Beendigung der strikten Coronabeschränkungen in absehbarer Zeit wieder verstärkt als Importeur auftreten, was die weltweite Nachfrage wieder steigern wird. Somit ist es nicht komplett ausgeschlossen, dass sich die Preisniveaus auch wieder in die entgegengesetzte Richtung bewegen können.

Öle aus Eigenproduktion in den USA

Pistazienkernöl

In dieser Woche war die größte jährliche Konferenz der Pistazienbauern, Verarbeitern und Fachleuten der Branche. Die „American Pistachio Conference“ fand im schneebedeckten Südkalifornien statt, um den aktuellen Stand der Pistazienindustrie und die langfristigen Pläne für die Zukunft zu diskutieren. Die Rede zur Lage der Branche war in zwei Teile gegliedert. Im erste Teil der Rede wurden Themen beschrieben, die für die Pistazienindustrie beruhigend sind. Die amerikanische Pistazienproduktion ist beständig und wächst stetig. Während die weltweite Nachfrage nach Pistazien weiter steigt, wächst unsere Industrie auf nachhaltige Weise mit. Im Jahr 2000 waren Pistazien der 18. größte Exportartikel Kaliforniens. Heute sind Pistazien das 5. Jahr in Folge der drittgrößte Exportartikel Kaliforniens. Auch auf einigen neuen Entwicklungsmärkten verzeichnen wir ein großes Wachstum. Die Exporte in die Vereinigten Arabischen Emirate und nach Indien sind um bis zu 600 % gestiegen. Der zweite Teil des Vortrags befasste sich mit Themen, die für die Pistazienindustrie beunruhigend sind. Das größte Problem, mit dem die Pistazienindustrie konfrontiert ist, sind die Verschiffungsprobleme in den Häfen. Dieses Problem wurde größtenteils gelöst und wird, sofern es nicht zu einer weiteren Schließung aufgrund von Covid kommt, in Zukunft kein Thema mehr sein. Die andere Sorge der Branche ist eine Kombination aus weltweiter Rezession und starkem Dollar, die sich auf den Absatz auswirkt.

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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