Marktberichte
Marktbericht Juni 2024
Aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Olivenöl, Mandelöl, Walnussöl, Pistazienkernöl und Haselnussöl
Pflanzliche Öle
Sojaöl
Nach den eher ungünstigen Wetterbedingungen im Mittleren Westen der USA, die zunächst die Aussaat erschwert hatten, haben sich die Bedingungen inzwischen verbessert, so dass die Preisniveaus seit der vergangenen Woche wieder rückläufig waren.
Weiterhin sind die Bestände in Nord- und Südamerika hoch und die Nachfrage aus der Biodieselindustrie eher rückläufig, da diese sich aus aktuell günstigeren Feedstocks bedienen kann. In Europa sind die Preise immer noch unverändert, da die Kapazitäten gut ausgelastet sind.
Rapsöl
Die verbesserten Wetterbedingungen in Kanada haben kurzfristig zu einem Preisrückgang geführt. Aufgrund der starken Regenfälle in Mittel- und Südeuropa wird die EU-Rapsernte in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen, so dass hier mit steigenden Preisen zu rechnen ist. Die kürzlich eingeführten EU-Zölle auf russische und belarussische Ölsaaten und -schrote wird diese Entwicklung noch verstärken.
Sonnenblumenöl
Nach den großen Exporten Russlands und der Ukraine in den vergangenen Monaten sinkt die Verarbeitung in den kommenden Monaten (Q3) saisonbedingt deutlich. Viele Hersteller bieten für diese Termine bereits nichts oder nur kleinere Mengen an. Auch die kommende Sonnenblumenernte in Mittel- und Südeuropa ist durch die Regenfälle in Mitleidenschaft gezogen. Nur wenige Landwirte verkaufen bereits größere Menge für die neue Ernte.
Leinöl
Die Preise für Leinsaat sind in den vergangenen Tagen um ca. 8 % gestiegen, was auf die seit kurzem eingeführten Importzölle auf Ölsaaten aus Russland und Belarus zurückzuführen ist. Da sich die Importeure und Verarbeiter von Leinsaat in den letzten Monaten sehr abwartend verhalten haben, sind aktuell nur kleine Mengen für die vorderen Termine verfügbar und die Preise für Leinöl sind um mehr als 10 % angestiegen. Qualitativ entsprechen auch nicht alle Chargen den EU-Lebensmittelvorschriften.
Olivenöl
Nachdem auch im Monat Mai die Bestände in Spanien um ca. 84.000 Tonnen abgenommen haben, liegen jetzt noch ca. 492.000 Tonnen in den Lagern der Hersteller und Abfüller. Diese Menge muss bis zum Eintreffen der neuerntigen Mengen ab Ende Oktober ausreichen. Aus diesem Grund haben sich die Preise der Kooperativen für Ware aus der aktuellen Ernte wieder leicht gefestigt. Für sensorisch gute Ware wird allerdings eine nicht unerhebliche Prämie verlangt. Viele Marktbeobachter gehen von einer guten Ernte 2024/2025 aus, so dass ab Lieferung November wieder mit günstigeren Niveaus gerechnet wird.
Öle aus Eigenproduktion in den USA
Mandelöl
Der Frühling in Kalifornien war kühl und nass, aber mit dem nahenden Sommer steigen die Temperaturen und erreichen bis zu 40 Grad Celsius. Das USDA hat seine ersten Prognosen für die kommende kalifornische Ernte veröffentlicht. Derzeit wird eine Ernte von 3 Milliarden Pfund erwartet, die auf 1,38 Millionen ertragreichen Hektar angebaut wird.
Bisher hat Kalifornien dieses Jahr 2,08 Milliarden Pfund kalifornische Mandeln verschifft, obwohl es noch über 3 Monate bis zum Beginn der Ernte sind. In einem Monat wird das USDA seine objektive Schätzung veröffentlichen, die ein zuverlässigeres Bild der kalifornischen Mandelernte 2024 geben wird.
Walnussöl
Seit diesem Jahr hat der California Walnut Board ein landwirtschaftliches Softwareunternehmen (Land IQ) damit beauftragt, während der Saison eine landesweite Bewertung der Walnussanbaufläche zu erstellen. Dieser Bericht enthält die vorläufige Anbaufläche für das Produktionsjahr 2024 sowie eine Aufstellung der stillgelegten Obstanlagen. Stand 30. April 2024 gibt es 5.465 Hektar neue Walnussplantagen, womit sich die ertragreiche Gesamtfläche in Kalifornien auf 152.728 Hektar erhöht. Die endgültige Schätzung wird im November vorliegen und die ertragreiche Anbaufläche, die stillgelegte Anbaufläche, die belastete Anbaufläche und die verlassene Anbaufläche enthalten. Dies wird dem Vorstand von California Walnut ein genaues Bild der Branche vermitteln, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Pistazienkernöl
Die Pistazienernte wird für 2023 weiterhin mit 1,49 Milliarden Pfund angegeben, was 35 % über den offiziellen Prognosen liegt. Die Auslieferungen im April und Mai haben sich hauptsächlich auf dem Exportmarkt verlangsamt. Trotz der Verlangsamung sind die Lieferungen im bisherigen Jahresverlauf um 50 % gestiegen, was auf die Exporte in die EU und nach China zurückzuführen ist. Angesichts der niedrigen Lagerbestände wird erwartet, dass die Preise stabil bleiben. Erste Schätzungen für die Ernte 2024 liegen zwischen 1 und 1,3 Milliarden Pfund.
Haselnussöl
Die Haselnussernte 2024 sieht weiterhin stark und gesund aus. Die größte Neuigkeit ist, dass die Wilco Farmers Cooperative ihre Beteiligung an Hazelnut Growers of Oregon (HGO) abgestoßen hat. HGO ist ein großer Verarbeiter und Verkäufer von Haselnüssen aus Oregon. Die Landwirte müssen im kommenden Jahr andere Abnehmer für die Verarbeitung und den Verkauf ihrer Ernte finden.
Geänderte Spezifikationen
Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.