Marktberichte

Marktbericht Juni 2023

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle und allgemeine Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Palmöl, Olivenöl, Mandelöl, Pistazienkernöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Allgemein

Die Preise für die wichtigsten Pflanzenöle waren in den vergangenen Wochen weiter unter Druck. Dies ist vor allem auf die hohen Bestände von Sonnenblumenöl und Rapsöl zurückzuführen. Damit sind die Angebote für die vorderen Termine weiterhin günstiger als die für spätere Lieferungen.

Sojaöl

Die Produktion von Sojaöl ist im Jahr 2023 rückläufig im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem die Produktionsausfälle in Argentinien von ca. 0,6 Millionen Tonnen haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Andererseits ist die Nachfrage der Biodieselindustrie in Argentinien sowie in den USA rückläufig, da andere Feedstocks (Rapsöl) aktuell attraktiver sind. So sind die Bestände in den USA aktuell seit geraumer Zeit erstmals wieder gestiegen.

Sonnenblumenöl

Ungünstige Wetterbedingungen haben die Aussaat in der Ukraine behindert und als Folge rechnet man nun mit einer deutlich geringeren Ernte in diesem Jahr. Dennoch bleiben die Preise weiterhin unter Druck, da die großen Bestände in Russland und Argentinien weiterhin auf den Markt drängen. Auch in der EU lagern weiterhin große Mengen, so dass hier keine größeren Importe benötigt werden. In der Zwischenzeit wird eine größere Nachfrage aus China erwartet.

Rapsöl

Auch die Rapsölpreise sind weiterhin unter Druck, nachdem in der letzten Zeit die Nachfrage aus der Biodieselindustrie etwas rückläufig war.  Auch für die kommende Ernte erwarten Kanada und Russland eine weitere Ausweitung der Produktion. Somit wird auch hier ein gestiegenes Angebot für die kommende Saison erwartet.

Palmöl

Das weltweite Angebot ist seit April rückläufig. Das ist auf die sinkenden Bestände in Indonesien, Malaysia und Thailand zurückzuführen. Damit folgen die Preise für Palmöl nur zögerlich den stark gesunkenen Preisen für Raps-, Sonnenblumen- und Sojaöl. Verschiedene Analysen rechnen in diesem Jahr mit einem verstärkten Auftreten des El Nino Phänomens, was sich auf die Palmplantagen in Südostasien und damit die Palmölproduktion negativ auswirken wird.

Olivenöl

Nachdem es in Andalusien in den letzten Tagen etwas geregnet hat (ca. 30 mm), konnte sich die Situation auf den Märkten etwas beruhigen. Allerdings können keine Preisreduzierungen beobachtet werden, da das Angebot an guten Qualitäten weiterhin sehr beschränkt ist. Die Kooperativen sind weiterhin sehr zurückhaltend beim Verkauf der verbleibenden Mengen. Es darf nicht vergessen werden, dass sich die spanische Olivenölproduktion in diesem Jahr nur auf 661.000 Tonnen beläuft und auch die Produktionen in anderen wichtigen Mittelmeerländern nicht so ausgefallen sind, dass dieser Rückgang kompensiert werden könnte. Geringe Regenfälle lassen die Befürchtungen der Anbauer und Produzenten weiter steigen, dass auch die nächste Ernte deutlich unterdurchschnittlich ausfallen könnte. Damit werden die Preisniveaus weiterhin außergewöhnlich hoch bleiben.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten „USDA“ hat seine offizielle Prognose für die Mandelernte 2023 veröffentlicht. Nach einer Befragung vom 19. April - 6. Mai von 500 kalifornischen Mandelanbauern hat das USDA folgende Prognose mitgeteilt: Eine Gesamternteproduktion von nur 2,5 Milliarden Pfund. Das ist viel weniger als die ursprüngliche Prognose von 2,66 Milliarden Pfund. Der erwartete Ertrag liegt bei 1810 Pfund pro Acre (Umrechnung: pro 4000 m²), das sind 90 Pfund weniger als im letzten Jahr und der niedrigste Ertrag seit 2005. Die aktuellen Verkäufe von kalifornischen Mandeln sind deutlich zurückgegangen. Die Verkäufer sind vorsichtig, da die Größe der nächsten Ernte noch ungewiss ist.

Pistazienkernöl

Die Pistazienblüte neigt sich dem Ende zu. Positiv zu vermerken ist, dass in diesem Winter günstige Bedingungen herrschten. In den kommenden Wochen, wenn die Nüsse zu reifen beginnen, werden wir eine genauere Vorstellung von der erwarteten Erntemenge für 2023 bekommen.

Walnussöl

Die Lieferungen sind im Vergleich zum Vorjahr um fast 1 % gestiegen. Das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (USDA) hat gerade ein sehr großes Angebot für den Kauf von vielen Millionen Pfund Walnüssen im Rahmen von „Section 32“ abgeschlossen. „Section 32“ ermöglicht dem USDA den Ankauf von Rohstoffen zur Verteilung an inländische Nahrungsmittel-Hilfeprogramme. Sowohl die Walnuss- als auch die Mandelindustrie haben sich erfolgreich zu einem verlässlichen Grundnahrungsmittelversorger im Rahmen des „Section 32-Programms“ entwickelt.

 

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

Marktbericht als PDF ansehen