Marktberichte

Marktbericht Dezember 2022

Allgemeine Marktsituation von Pflanzenölen sowie aktuelle Marktsituation von Sojaöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl, Olivenöl, Ausblick, Mandelöl, Pistazienkernöl und Walnussöl

Pflanzliche Öle

 

Allgemein

In den letzten Tagen haben die Preise für Pflanzenöle nachgegeben. Ein wichtiger Faktor hierfür war die Verlängerung des Abkommens der gesicherten Transportrouten über das Schwarze Meer zwischen Russland, der Ukraine und der UNO.

Sojaöl

Die Nachfrage nach Biodiesel in den USA ist weiter angestiegen, was zu höheren Preisniveaus dort und zu verstärkten Importen von kanadischem Rapsöl  und südamerikanischem Sojaöl führt. Ausbleibende oder verspätete Regenfälle vor allem in Argentinien und Brasilien verunsichern die Marktteilnehmer, so dass die aktuellen festeren Preisniveaus dort weiterhin Bestand haben werden. Andererseits könnte die Nachfrage aus China aufgrund der steigenden Covidinfektionszahlen und den drohenden Lockdowns deutlich zurückgehen, was sich aktuell preisdämpfend auswirkt. Auch das große Angebot an Sonnenblumenöl und Rapsöl in Europa und Kanada trägt dazu bei.

Sonnenblumenöl

Das Angebot an Sonnenblumenöl aus dem Schwarzmeerraum ist weiterhin unerwartet gut. Nachdem der europäische Markt versorgt ist, versuchen die Exporteure die Ware in Asien und Afrika anzubieten, konkurrieren dort aber mit weiterhin günstigem Palmöl. Auch in Russland wurden große Mengen an Sonnenblumenkernen verarbeitet. Allerdings wird die Ölproduktion in der Ukraine durch die aktuellen Probleme bei der Energieversorgung deutlich erschwert und es steht ein Fragezeichen hinter den zukünftig zu erwartenden Mengen aus dieser Region.

Rapsöl

In Europa sind die Rapsölpreise in den letzten drei Wochen um ca. 5 % gefallen. Große Mengen treffen auf eine aktuell geringere Nachfrage aus dem Biodieselbereich. Gleichzeitig drücken auch die großen Sonnenblumenölbestände auf den Markt, die mit Rapsöl in der Lebensmittelindustrie konkurrieren.

Olivenöl

Die sich abzeichnenden großen Ernterückgänge im Mittelmeerraum schlagen sich in weiter steigenden Olivenölpreisen nieder. Vor allem in Spanien und Italien mit einem Mengenrückgang von ca. 800.000 Tonnen steigen die Preise fast täglich. In vielen Regionen in Spanien sind die Öle sensorisch nicht so gut wie im Vorjahr. Dies ist auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen während der ersten Erntewochen zurückzuführen. Entscheidend für die nächsten Wochen und Monate wird einmal mehr das Wetter sein. Falls es zu Regenschauern kommt, könnte sich die Stimmung in den Kooperativen etwas verbessern und der Preisanstieg sich verlangsamen oder zum Stehen kommen. Es ist davon auszugehen, dass der lokale Konsum in den Erzeugerländern (v.a. Spanien und Italien) aufgrund der hohen Preise zurückgehen wird und auch die Exportmengen rückläufig sein werden. Die Türkei als Exporteur könnte in bestimmten Märkten als günstigere Alternative zum Zuge kommen, da hier eine gute Ernte eingebracht werden wird.

 

Öle aus Eigenproduktion in den USA

 

Mandelöl

Der offizielle Lagebericht des „Almond Board of California“ zeigt, dass die Branche im Oktober etwas mehr als 214 Millionen Pfund Mandeln verschifft hat. Das waren nur 1,1 % weniger als im Oktober 2021. Es scheint, als hätten die Mandelhändler ihren Plan, gemeinsam die Verschiffungskrise zu überwinden, die die US-Exporteure die meiste Zeit des Jahres geplagt hat, erfolgreich umgesetzt. Trotz der Verschiffungskrise sind die Gesamtverladungen für das Erntejahr nur um 3,1 % zurückgegangen. Demnächst, im Dezember, wird das Almond Board of California die jährliche Mandelkonferenz in Sacramento ausrichten. Während die Verschiffungskrise ein beliebtes Gesprächsthema sein wird, warten die Fachleute der Branche auf die Grundsatzrede des Vorstandsvorsitzenden Richard Waycott. In seiner Rede wird er auf die Pläne des Verbandes zur Aufrechterhaltung eines stabilen Handelsumfelds und zur Maximierung der Effizienz der Branche eingehen.

Pistazienkernöl

Nach Abschluss der Pistazienernte 2022 hat der Verwaltungsausschuss für Pistazien seinen Bericht über die kalifornischen Pistazienbestände veröffentlicht. Schätzungen vor der Ernte hatten für 2022 eine Ernte von 1,1-1,2 Milliarden Pfund vorausgesagt. Der aktuelle Bestandsbericht weist nur 875 Millionen Pfund aus. Da die Ernte viel kleiner ausfällt als erwartet, sind die kalifornischen Verkäufer überverkauft, und wir erwarten, dass der Preis bis weit in das Jahr 2023 hinein fest bleibt.

Walnussöl

Oktober und November sind die ersten Monate, in denen die Ernte 2022 ausgeliefert wird. Die Walnussindustrie hat einen guten Start hingelegt, denn die Verschiffungen und Verpflichtungen liegen über dem Niveau von 2021. Die kalifornische Walnussindustrie wird hinter den geschätzten 720.000 Tonnen zurückbleiben, die prognostiziert wurden. Dies wird genau beobachtet werden, wenn die Produzenten die verbleibende Ernte verarbeiten.

 

Alle aktuellen Spezifikationen finden Sie auf unserer Website.

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